
Angst vor dem Wasser überwinden
Schon in Starnberg, letzten Sommer, gab es den einen oder anderen Fall am See, wo wir verwundert zuschauten, wie Eltern versuchten ihren Kindern das Schwimmen schmackhaft zu machen. Besonders erinnere ich mich an den Jungen der sich mit Händen und Füssen wehrte und auch das Argument, dass das Schulschwimmen demnächst anstehen würde ihn nicht davon abbringen konnte bei seinem ferngesteuerten Auto am Seeufer zu bleiben, während alle anderen sich im kühlen See erfrischten. Dies war der erste Junge bei dem ich mich getraute mit deep dialog nach seiner Erlaubnis zu fragen, um dann Herzwände zu “Panik vor Wasser”, Traumata aus früheren Leben zu “ertrunken sein” und steckengebliebene Emotionen zu “Zwang etwas in den Augen anderer tun zu müssen” aufzulösen. Ich konnte nach ungefähr einer halben Stunde nichts mehr finden was ihn vom Wasser fern halten würde, also legte ich den Gedanken bei Seite. Gut eine Stunde später sehe ich wie dieser Junge sich entschlossen hatte, langsam aber stetig die Treppe ins Wasser hinunter zu gehen und nach dem Hineingleiten ein entspanntes, fast schon überraschtes Gesicht machte, als ob er sich selbst fragte „warum habe ich dieses tolle Gefühl so lange abgewehrt?“ Die Mutter stand nur völlig sprachlos daneben und konnte es nicht fassen. Damals war ich nicht der Meinung dies aufschreiben zu können, doch heute gibt es mehr als diesen einen Fall, bei dem ich erleben konnte wie komplette Wasserabneigung verschwand oder aber eine hartnäckige Unfähigkeit schwimmen zu lernen innerhalb des Schwimmunterrichts plötzlich einem Durchbruch Platz machte, oder Wasserscheue einer kindlichen Freude am hineinspringen wich.